Welche Kameraeinstellungen soll ich an meiner Spiegelreflexkamera oder Systemkamera für die Studiofotografie verwenden.
Diese Frage wird uns immer wieder gestellt von Studionewcomern, aber auch von Fotograf*innen, die überwiegend Outdoor fotografieren und sich mit der Studiofotografie vertraut machen möchten.
Auf dieser Seite möchten wir kurz auf die Grundlagen eingehen und lediglich eine Empfehlung abgeben. Je nach Situation und Licht-Set-up können die Einstellungen variieren.
Kameraeinstellungen
Kameraeinstellungen Kamera-Modus
Manueller Modus
In der Studiofotografie mit Blitz verwendest du immer den Kameramodus „Manueller Modus (M)“. In diesem Modus übernimmst du die Kontrolle über deine Kamera.
Du bestimmst welche Blende und welche Verschlusszeit du verwenden möchtest. In diesem Modus kannst du deine Kamera manuell auf jeden beliebigen Wert einstellen.
Den Kamera Modus kannst du mit dem Einstellrad oben auf der Kamera festlegen. (M, A, S, P bei Nikon und M, AV, TV, P bei Canon)
Kameraeinstellungen Belichtungszeit
Belichtungszeit
Die Belichtungszeit wird auch Verschlusszeit genannt und bestimmt, wie lange ein Foto bzw. der Sensor belichtet wird.
Bei der Studiofotografie mit Blitz stellst du die Verschlusszeit in der Regel immer fest ein (Zum Beispiel auf 1/125 sec.). Der Wert der Verschlusszeit kann sich auch in einem Bereich zwischen 1/60 sec. und 1/250 sec. bewegen.
Eine Verschlusszeit über 1/200 sec. solltest du vermeiden da es sonst zu einer Abschattung durch den Vorhang kommt. Der Verschluss ist schneller als der Blitz. Das Phänomen ist als „schwarzer Balken“ bekannt und wird dadurch vermieden.
Die schnellste Synchronzeit in der Studiofotografie die keine Abschattungen durch den Verschluss (schwarzer Balken) erzeugt ist ca. 1/250 sec. Bitte beachten! Die Synchronzeit kann je nach verwendeter Kamera variieren.
Kameraeinstellungen Blende
Blende
Kameraeinstellungen ISO-Wert
ISO-Empfindlichkeit
In der Studiofotografie steht durch die Verwendung der Blitzanlage genügend viel Licht zur Verfügung. Viel Licht bedeutet ein niedriger ISO-Wert zwischen 100 und 200 ist ausreichend. Ein niedriger ISO Wert (100 und 200 ISO) bedeutet eine niedrige Lichtempfindlichkeit des Bildsensors. Eine niedrige Lichtempfindlichkeit bedeutet viel Licht ist vorhanden.
Im Umkehrschluss bedeutet das, je weniger Licht vorhanden ist, desto höher der ISO Wert (1600 und mehr), da ja weniger Licht auf den Bildsensor kommt.
Übrigens, der ISO-Wert ist ein Standard für Filmempfindlichkeitsangaben der „Internationale Organisation für Normung“. Die Bezeichnung ISO kommt noch von der analogen Fotografie. Die ISO-Zahl gibt an, wie lichtempfindlich ein Film ist. Bei den digitalen Kameras steht die ISO-Empfindlichkeit für die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors.
Kameraeinstellungen Weißabgleich
Weißabgleich
Mit dem Weißabgleich bestimmst du die Farbtemperatur entsprechend des vorhandenen und verwendetem Lichtes am Aufnahmeort.
Kameraeinstellungen RAW und JPEG
RAW und JPEG
RAW (engl. „roh“) ist das Rohdatenformat in der Fotografie, wird auch als „digitales Negativ“ bezeichnet und hat gegenüber dem JPEG-Format einige Vorteile.
Wenn du im RAW-Format fotografierst, übernimmt die Kamera keine deiner voreingestellten Bildeinstellungen. Die RAW-Datei enthält unverarbeitete Rohdaten. Deine RAW-Datei (NEF Nikon, CRW Canon, ARW Sony) muss von dir erst in einem Fotobearbeitungsprogramm bzw. RAW-Converter „digital entwickelt“ werden.
Du kannst ohne Qualitätsverlust das maximale aus deinem digitalen Rohmaterial herausholen. Zum Beispiel Einstellungen am Weißabgleich vornehmen, die Belichtung und den Farbraum anpassen und vieles mehr. Zudem hast du volle Kontrolle über die Parameter Bildrauschen und Schärfeeinstellungen und kannst das Foto ganz nach deinem Geschmack entwickeln.
Wenn du bei deinen Bildeinstellungen (Belichtung, Weißabgleich, usw.) sorgfältig bist kanns du auch im JPEG-Format tolle Ergebnisse erzielen. Dein Foto wird in der Kamera entwickelt und komprimiert, somit ersparst du dir eine aufwendige Nachbearbeitung. Beachte aber, dass es Einschränkungen im JPEG-Format bei der Bildbearbeitung (Farbe, Kontrast, Weißabgleich, usw.) gibt.
Unser Tipp: Fotografiere in JPEG + RAW.
Kameraeinstellungen Belichtungsmessung
Belichtungsmessung
Die Belichtungsmessmethoden in der Kamera messen die Belichtung grundsätzlich mit der Objektmessung. Bei der Objektmessung wird das vom Objekt reflektierte Licht gemessen. Folgende Messmethoden stehen zur Verfügung:
Kameraeinstellungen AF-Feldeinstellungen
AF-Feldeinstellungen
In den meisten Fällen schalten wir den Autofokus der Kamera auf ON.
Kameraeinstellungen AF Fokusfelder
AF Fokusfelder
Je nach Kameramodell stehen dir verschiedene Fokusmessfelder zur Scharfstellung deines Motives zur Verfügung. Ein Fokusfeld misst den Bereich, der im Bild scharf sein soll und fokussiert diesen Bereich präzise.
Kameraeinstellungen in der Studiofotografie
Bezeichnung | Werte | Werte alternativ |
Kamera-Modus: | manuell | manuell |
Belichtungszeit: | 125 sec. | 125 sec. bis 250 |
ISO: | 100 | 100 bis 200 |
Blende: | 8 | 2.8 bis 22 |
Weißabgleich: | Blitz | 5000 – 5500K |
RAW oder JPEG: | RAW | RAW und JPEG |
Belichtungsmessung: | Mittenbetonte Integralmessung | Spotmessung |
AF-Feldeinstellungen: | AF-S (Einzelautofokus) | AF-C (Kontinuierlicher Autofokus) |
AF-Fokusfelder: | Einzelfeldsteuerung | Dynamische Messfeldsteuerung |
DANKE
Wir danken für dein Vertrauen und freuen uns auf dich bei uns im Studio.